Vom 1.7.201 bis 4.7.2010 hat es uns dieses Jahr in Richtung Osten verschlagen.
Mehr oder wenig pünktlich um 08:30 trafen wir uns am alljährlichen Treffpunkt: Der Parkplatz vom Waldheim.
Wir konnten feststellen, dass sich die Pünktlichen mit den Unpünktlichen ein Rennen lieferten, und so kam es dass der Thomas als letzter eintraf. Macht aber nix, weil eine Rauchen geht noch, während die erste Etappe besprochen wird.
Zur Abfahrt in München waren 13 Mann mit Maschinen aufgelaufen. Dass man mit so einem "Haufen" nicht zusammenhängend die Salzburger Autobahn erreicht ist ja wohl klar. Aber die Ausfahrt Haar hat uns wieder zusammen gebracht. Trotz des allgemeinen Einklangs, zusammen zu bleiben und "Rücksicht" zu nehmen, sind wir in 2 Gruppen am Stadtplatz von Burghausen angekommen. Meine Gruppe hatte eine Baustelle zu überwinden, die wir durchbrechen wollten. Schweres Gerät wie Teerwalzen drängten uns dazu, umzukehren und doch die offizielle Umleitung zu fahren.
Kaum war der Teer und Kies wieder von den Reifen führte uns das Navi (kürzeste Strecke war vorgegeben) auf einen ungeteerten Weg durch den Wald an der Alz entlang. Eine wunderschöne Strecke mit bester Luft, aber für einen Duc Fahrer schon nimmer soo lustig...
In Burghausen erwartete uns der Didi schon ganz nervös im Gastgarten vom Hotel Post. Wir hatten gerade Platz genommen, als die 2. Gruppe dazu kam. Ist ja klar, dass es ein Spaß war, als die "schnellere" Gruppe bereits Getränke zu haben....
Die Weißwürste sind gut und die Brezen frisch..... Und wenn dann noch ein 50. Geburtstag offen ist, findet sich auch ein Spender.... Sein Gesicht war allerdings sichtlich gealtert, nachdem er die Rechnung beglichen hatte...
Von Burghausen aus ging's auf die österreichische Seite und in Richtung Braunau. In Österreich wird getankt weil´s doch billiger ist.... Ich Held hab mich natürlich nicht besonders um den weitern Tourverlauf gekümmert, was mich für diesen Abschnitt sehr einsam machte. Nach der Tankstelle waren 2 Kreisverkehre und ich verlor die Gruppe aus den Augen. Bin einfach einem fremden Mopedfahrer nach und hab den 2 Kreisverkehr an der falschen Abfahrt verlassen..... Blöder Fehler....
Aber egal, mit meiner eigenen Karte suchte ich mir einen netten Weg über Pfarrkirchen in Richtung Deggendorf und weiter über Regen nach Bodenmais, wo unsere Hotels für die erste Übernachtung waren. Wer kennt die Ruselbergstrecke ? Genial, besonders wenn kein Verkehr ist, die Sonne scheint und man guter Laune ist.
Im ersten Hotel (http://www.hotel-lindenwirt.de/home.html ) wurden 9 Personen im Einzelzimmer gebucht und im zweiten Hotel ( http://www.falter-hotel.de/ ) 4 Personen im EZ. Mich verschlug es ins Hotel Falter in Drachselsried. Ein gutes Haus mit Schwimmbad mit Liegewiese und fetten Gelsen. Als Stadtmensch kennt man diese blöden Stechviecher gar nimmer so.... Aber die aus dem Wald können noch richtig stechen.
Der Rudi hat sich vor dem Hotel wieder ausgeklinkt, weil ihm ein Termin den Rest der Tour versaut hat. Dafür war ja der Didi dazugekommen und wir waren wieder 13 Leut. Die haben sich auch gleich im ersten Hotel eingenistet weil sie nimmer fahren wollten. So wurden halt aus Einzelzimmern Doppelzimmer und ich hatte meine Ruhe im anderen Hotel.
Essen war sehr gut und der Mike hatte seine Suzuki bis dahin auch wieder flott. Gemeinsame Reparaturversuche vom Kurtl, Wieland und Mike vor der Hotelterrasse trugen zur Unterhaltung aller bei.
Gegen 23:00 Uhr wurde die Gruppe gebeten, von der Terrasse zur Hotelbar umzuziehen, dass die anderen Gäste wenigsten ein paar Stunden Schlaf bekamen. Ich fuhr zurück in "mein" Hotel. Am Freitag Früh wurde berichtet, dass sich 10 Rüscherl und ein Obstsalat wohl eine Schlacht geliefert hatten, und dabei dem Zimmergenossen Claus eine äußerst zerrissene Nacht bescherten....
Von Bodemais aus ging's rauf zum Arbersee und dann über traumhafte Strassen und die wunderschöne Landschaft des Naturparks Bayrischer Wald weiter über Furth im Wald, Waldmünchen und Schönsee zum Grenzübergang Tillyschanz. Der is so unbekannt, dass man in Google schauen muss.... Die Grenzgaststätte im Wald hatte natürlich zu, aber rauchen kann man auf alle Fälle mal eine....
Wer von Euch mal in der DDR war, kennt das, wenn man von "Farbe" nach "Schwarz Weiß" fährt. Ähnlich kam ich mir vor, als wir die Tschechische Republik enterten..... Die Strassen teilweise sehr gut und neu, aber halt nur teilweise. Die Gebäude teilweise stark verfallen, dann wieder modernisiert. Kreuz und Quer alles zu sehen....
Der Weg nach Pilsen brachte uns nach Stod. Ein kleiner Ort mit einer schönen Altstadt. Am Hauptplatz gab es eine Gaststätte und perfekte Parkmöglichkeiten. Wir wollten im Freien sitzen.... Das hieß hinten wieder raus. Dort waren 4 Biertische im Quadrat um einen Sonnenschirm aufgebaut, was unser Mittagstisch war. Natürlich gab es in diesem Garten keinen Service. Er war auf einer Seite mit einem baufälligen Haus, an der anderen Seite von einem verwahrlosten Sportplatz und an der nächsten Seite von einem Müllhaufen eingesäumt. Eine wahre Idylle....
Ich bestellte mir einen "Ertrunkenen". Eine Wurst in Essig mit Zwiebeln. In Essig heißt das Wurschtsalat..... Da nicht.
Utopenci („Ertrunkene“): Typisches Kneipenessen, werden aber gerne auch zu Hause zubereitet. Dazu werden Špekáčky (mit Speck angereicherte Bockwürste) ganz, angeschnitten oder in Scheiben in einer Essiglösung, in Gurkenwasser oder in einer ähnlichen Lösung mit Zwiebeln, Paprika, Gurken oder anderem Gemüse, Senfkörnern, Piment und Lorbeerblättern einige Tage kaltgestellt. Der Sud kann kalt oder heiß angesetzt werden – heiß säuern die Würste schneller. (Quelle: Wikipedia)
Es gab dann doch einen eingeschränkten Service. Eine Junge Frau reichte die Teller aus einem Fenster, das ca. 1.60 m über dem Boden aus der Wand kam....
In Pilsen erreichten wir unser Hotel http://www.marriott.com/hotels/travel/prgpz-courtyard-pilsen ohne größere Komplikationen. Ein klimatisiertes und schönes Haus mit einem Biergarten gegenüber. Ein Spaziergang durch Pilsen zeigte uns alte Gebäude mit richtig schönen Fassaden. Scheinbar spielt sich das Leben eher in Hinterhöfen ab. Einer dieser beherbergte eine Pizzeria, wo wir uns einen Zwischendurch-Snack gönnten.
Im genannten Biergarten konnte ein Tisch für alle gesichert werden. Was dann kam war nix neues: Ungefiltertes, trübes Bier und eine ansprechende Speisekarte hielt uns dort gefangen, bis ca. 22:00 Uhr. Die Abrechnung war einfach und günstig: Ein 10 € Schein für jeden.... Da lässt´s sich leben. Die Abschlussstation des Abend war eine Bar / Disco in einem Hinterhof ein paar Strassen weiter.
Halbzeit.........
Am Samstag Früh erwartete uns eine etwas weitere Strecke und es war geplant, in Bad Leonfelden um 15:00 anzukommen. Das WM-Spiel für die Qualifikation zum 1/4 Finale gegen Argentinien lag an.
Über Nepomuk ging´s in Richtung Süden entlang der jungen Moldau...... Ein Traum zu fahren.
In Susice musste ein Raucherpause im Cafe L´Amour ( http://www.restaurace.cz/klatovy/cafe-l-amour.html ) gemacht werden. Die schattige Dachterrasse gab beste Gelegenheit die kühlen Getränke zu genießen.
Zum Mittagessen wurde zum Lipno Stausee gefahren ( http://de.wikipedia.org/wiki/Stausee_Lipno und http://www.holiday-home.org/de/desktopdefault.aspx/tabid-208 ). Eine Ferienregion die sich augenscheinlich großer Beliebtheit erfreut. Der Schweinebraten beschränkte sich im Gasthof xxxxx auf Grillscheiben und die Schweinshaxn vom Franz war zwar groß, aber eine Kruste bringen die nicht hin.....
Pünktlich um 15:00 erreichten wir wieder Österreich und das Wellnesshotel Bründel in Bad Leonfelden ( http://www.hotelbruendl.at/de/ ). Ein modernes Haus mit Schwimmbad, 5 Saunen, einem Kneipp-Lehrpfad und vielem mehr. Darunter einem großen Flachbildschirm im Barbereich. Also kurz in die Fluten des Pools und dann ab zum Fußball: Deutschland : Argentinien.
90 Minuten später war klar: Die Spieler von Argentinien könne das Finale mit der Familie in der Heimat anschauen..... 4:0 für Deutschland.
Das Hotel ließ sich vom Stefan dazu überreden, dass unsere Gruppe auf der Terrasse zu Abend essen kann. Und blieb der Speisesaal erspart.
Danke Stefan......
Ein vorzügliches 4 Gänge Menü versüßte uns den letzten Abend und der Umstand, dass nur 1 Karton vom schmackhaften Weißwein im Haus war, war bald vergessen.
Auch hier wurden wir gegen 23:00 gebeten, den anderen Hotelbewohnern eine Chance auf Schlaf zu geben..... Einige von uns wurden am Sonntag Früh gegen 7 Uhr durch die einsetzende Schwarzbau-Aktivität im Haus gegenüber geweckt. Ich hatte das Fenster zu und somit war mir das egal.....
Abfahrt 10:00 war vereinbart. Und wenn das so ausgemacht ist, dann gilt das auch für einen Zahnarzt....... Der Eine hatte kurz nach halb 10 schon erhöhten Blutdruck, während der andere noch am Frühstückstisch saß....
Aber dann war es soweit, dass es von Bad Leonfelden (wo noch getankt wurde) über St. Martin nach Schärding ging. Eine kleine Brotzeitstation für Radfahrer durfte uns auch erleben. Ein paar Frankfurter und dazu eine Rauchen..... So geht´s uns gut.....
In Schärding besuchten wir die letzte Tankstelle vor Deutschland um dann erst in Eggenfelden wieder Nahrung zu uns zu nehmen. Da gab´s dann auch wieder einen richtigen Schweinsbraten. Didi verabschiedete sich hier von uns und wünschte uns gute Fahrt und dass wir auch wieder heimfinden wollen. Danke für die Wünsche....
Über Dorfen und Isen kamen wir auch durch Pastetten und dann hatte uns München wieder. Und zwar unfallfrei und bester Laune.....
Es war eine super schöne Tour durch unsere Heimat. Es muss nicht immer Italien oder die Alpen sein......
Meine Herren, es war mir eine Ehre, mit Euch fahren zu dürfen. Auf die Lafnitz Tour 2011
Stephan
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