2005: Mia in der Toscana

Im Juli 2005 waren wir in der Toscana, Italien....
Hier die Story vom Michael B.

 

Schweinebiker-Tour 2005

Toskana

 

 

Protagonisten:

 

  • Claus E.             Tourorganisator, unprovozierbar;
  • Jörg M.               Mitorganisator, Quartiermeister, ausgeprägte Eignung                                    zum Dompteur erhitzter Gemüter 
  • Stefan K.             Qualitätsprüfer der Gruppe für Gastronomie / Hotellerie,
        • streng - deutlich in der Artikulation von Punktabzügen
  • Heinz-Georg R.  „Der Didi“, entwickelt sehr schnell neue Ideen, die dann
                                  auch spontan umgesetzt werden (siehe Gruppe)
  • Thomas S.          absolut verlässliches BIO-Navi der Gruppe;
  • Stephan R.          unaufregbar;
  • Michael B.          - ohne Eintrag -

 

Diese Tour 2005 in die Toskana war für mich und meine grüne Flugorgel aus Nippon die erste Tour mit dieser Gruppe. Einige der Mitfahrer kannte ich schon von früher, einige habe ich neu kennengelernt. Von Anfang an war klar: Dies ist in vielerlei Hinsicht ein besonderer, nicht alltäglich anzutreffender Haufen von Bikern. Den Namen „Die Schweinebiker“ führten wir zu dieser Zeit noch nicht, aber verdient hätten wir ihn auch schon damals.

Zu dieser Zeit war ich in dieser Gruppe mit meiner XJ 900 Diversion mehr im hinteren Bereich der günstigen Leistungs-Gewichtsquotienten, was eher  nicht an einer zu kleinen Leistung der Maschine lag.

 

Gleich zu Beginn am Kesselberg Richtung Süden wurde klar: Dies wird eine Tour der niedrigen Gänge und hohen Drehzahlen - zumindest für ccm-schwache (unter 1 L) Fahrzeuge. Das erste Pausenritual zum Mittagessen in Südtirol, nach Kaltern erstaunte mich dann doch etwas. Zur Vorbereitung auf die kopfsteingepflasterten Kehren des Mendelpasses wurde kleine Gefäße mit klarer, leicht entflammbarer Flüssigkeit gereicht. Diese Art der Gemütssedierung und Sichtsschärfung hat sich dann aber - Gott sei Dank - nicht etabliert.

 

Danach erlebte ich zum ersten mal die einzigartige, strategisch-taktische Fähigkeit dieser Gruppe sich in Bruchteilen von Sekunden in mehrere Untergruppen, teilweise auch bis runter zur Gruppenstärke von einem Biker, aufzuteilen und das Tagesziel auf getrennten Wegen zu erreichen.

Nur so und Dank dieser Fähigkeit können wir Schweinebiker am Abends einer Etappe über mehrere, mehr oder weniger parallel verlaufende, Wegstrecken berichten und vergleichend diskutieren. In den Folgejahren wurde diese Fähigkeit bis zur Perfektion ausgebaut (siehe hierzu vor allem die „180°-Variante“ in der Tour 2009).

 

Der Wirt unserer ersten Etappe nähe Rovereto - die genauen Zielkoordinaten sind nicht mehr wichtig - zwang die bereits Angekommenen nach 19:00 Uhr zur Einnahme des Abendessens, obwohl noch nicht alle Erkundungsgruppen eingetroffen waren und dass nur, weil die Küche schließen wollte. Als Stefan K., einer der Spätspäher seine, etwas abgelegene, Präsidentensuite bezogen hatte und dann die inzwischen kalt gewordenen Pasta zu sich nehmen sollte, erfuhren wir was ein deutlicher Verriss in der Gastronomie ist (- zur Niederschrift nicht geeignet).

 

Der zweite Tag lässt sich zusammenfassen: Hochgeschwindigkeits-Poebene, exzellentes Mittagessen in den Toskanischen Bergen mit Vernichtung eines Brontosaurier-Steaks (CE, wegen Eiweiß-Unterversorgung) und weiteren Köstlichkeiten.

An diesem Tag merkte man an der Auswahl der Route, was eine gute Tourvorbereitung ist. CE hatte diese Region bereits mit dem Wohnmobil erkundet. So erlebten wir einen interessanten, kurvenreichen Bikertag und durften uns abends in dem von ihm ausgewählten Hotel mit sehr gutem Preis-Leistungsverhältnis, bei Versorgung mit exzellenter Auswahl von Speisen und Getränken (hier gebührt der Dank unserem proaktiven Qualitätsprüfer) von den Tagesstrapazen, Kurven und den obligatorischen Pausendiskussionen nach erneuter Gruppenbildung erholen.

 

Am mittleren Tag dieser fünftägigen Tour gab es, wie schon so oft, … eine Gruppenbildung (diesmal allerdings geplant). Die einen verbrachten diesen Tag auf weiteren Toskanapässen, die anderen fanden einen schönen Pfad Richtung Mare und verbrachten einen geruhsamen Badetag bei Forte dei Marmi. Da ich mich bei den Badenden befand, kann ich von der Genusstour ohne Gepäck und bei schönstem Wetter, durch die toskanischen Berge leider nichts berichten.

 

Der Rückweg verlief unspektakulär, aber ebenso vergnügungsteuerpflichtig wie die Hinfahrt. Den Stress - wann gehöre ich zu welcher Gruppe und warum - hatte ich abgelegt. Den Zwischenstopp verbrachten wir wieder in der Nähe von Rovereto, aber in einem anderen Ort, bei Verwandten des o. a. Wirtes. Diese Verwandschaft war allerdings nicht zu erkennen, die Wirtsleute vom Albergo Passo Buole, Riva di Vallarsa/Dolomiten sind ausnehmend nette und für Biker offene Menschen. Die Zimmer, das Abendessen und das Frühstück sind in Ordnung und der Preis stimmt auch (Bilder davon gibt’s auch bei der Tour 2009).

 

Am Ende dieser Tour war für mich klar: So lange dieser Haufen fährt und ich noch ohne fremde Hilfe auf ein Bike steigen kann, möchte ich auf jeden Fall dabei sein.

 

Bericht: Michael. B.
Perfekt und lieben Dank Dir. Ich hoffe es gibt noch mehr solche Berichte.